Licht trifft Akustik

Seit Sommer 2015 hängen im "Mock-Up" - dem Showroom der Stuttgarter Nimbus Group - mehrere Produkte, auf die ein historischer Spruch passt: „Es wächst zusammen, was zusammengehört.“ Die einen Produkte sind runde oder rechteckige LED-Leuchten, wie sie Nimbus seit vielen Jahren unter Namen wie Modul Q oder Modul R herstellt – und die inzwischen über tausenden von Büroarbeitsplätzen hängen. Die anderen Produkte sind die runden und rechteckigen, filigran wirkenden Rossoacoustic PADs aus gepresstem Vlies, die in ihrer Formensprache an die Leuchten erinnern.

Rossoacoustic PAD / 2015
Rossoacoustic PAD / 2015

Das Ensemble der optisch miteinander harmonierenden Produktwelten verweist auf die Fähigkeit der mittelständischen Nimbus Group, ihre zwei Architekturmarken Nimbus (Leuchten) und Rosso (Akustik) für das „Büro der Zukunft“ immer stärker zu einer Einheit zusammenwachsen zu lassen: Licht trifft Akustik.

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Licht trifft Akustik: Rossoacoustic PAD R-Absorber und Nimbus Modul R-Leuchten
Licht trifft Akustik: Rossoacoustic PAD R-Absorber und Nimbus Modul R-Leuchten

Am „Büro der Zukunft“ arbeitet Rosso schon seit mehr als zwanzig Jahren, und die Entwicklung der Produkte ist eine bemerkenswerte Evolution: An den Stangensystemen der Anfangsjahre hingen zuerst schallabsorbierende Vorhänge aus unterschiedlichen Textilien oder aus mikroperforierten Kunststofffolien; die hängenden „Schallschützer“ verwandelten sich mit der Zeit in ein freistehendes, schallabsorbierendes Raumgliederungssystem – mal transparent, mal textil verkleidet –, die ganz neue Möglichkeiten der flexiblen Raumteilung in Büros eröffnen.

Schallabsorbierende Behänge mit Mikroperforationen
Schallabsorbierende Behänge mit Mikroperforationen
Akustisch wirksames Raumgliederungssystem Rossoacoustic CP30 / 2008
Akustisch wirksames Raumgliederungssystem Rossoacoustic CP30 / 2008
Textiles Raumgliederungssystem Rossoacoustic TP30 / 2012
Textiles Raumgliederungssystem Rossoacoustic TP30 / 2012

Schallmaskierung

Die nächste Evolutionsstufe werden Arbeitsplätze mit LED-Leuchten sein, die zur Verbesserung der Arbeitsumgebung an Arbeitsplätzen in Großraumbüros, schallmaskierende Geräusche emittieren. Mit dem Fraunhofer Institut für Bauphysik in Stuttgart haben die Spezialisten von Rosso und Nimbus eine Konzeptleuchte entwickelt, in der Licht und Akustik dank innovativer Technologie noch enger verschmelzen: Die Leuchte verströmt Licht und gibt gleichzeitig über Lautsprecher im Leuchtenkörper ein angenehmes Geräusch ab, das andere, unerwünschte Geräusche überlagert. Das Prinzip der Schallmaskierung kennt jeder vom Strandurlaub oder vom Café-Besuch: Das permanente Wellenrauschen, der gedämpfte Gesprächspegel im Café werden nicht als störend empfunden, sondern vielmehr als angenehmes Hintergrundgeräusch, das die Konzentrationsfähigkeit – zum Beispiel für ein Buch oder die Arbeit am Laptop – sogar noch erhöht.

Vorstellung der Schallmaskierungsleuchte auf der Orgatec 2014
Vorstellung der Schallmaskierungsleuchte auf der Orgatec 2014

Schallmaskierung durch künstliche akustische Quellen ist aus amerikanischen Großraumbüros bekannt, allerdings kommen die Geräusche dort aus Anlagen, die pauschal alle Mitarbeiter gleichermaßen treffen. In der Konzeptleuchte von Rosso lässt sich die Schallmaskierung dagegen so individuell für jeden einzelnen Arbeitsplatz einstellen wie die Beleuchtung: Jeder Mitarbeiter kann sogar aus einem Set das ihm angenehmste Hintergrundgeräusch auswählen – Vogelgezwitscher, Feuerknistern, Meeresrauschen, ...

Und weil die Nimbus Group nicht nur ein designaffines Unternehmen ist, sondern auch ein technologiegetriebenes, ist bei diesen Leuchten vieles denk- und machbar: berührungslose Gestensteuerung für Licht und Akustik; über Funksignal kommunizierende Leuchten, die selbstständig unterschiedliche Licht- und Schallverhältnisse moderieren; intelligente, energiesparende Steuerungen ...

Rossoacoustic – ein federleichtes und sehr flexibles Raumgliederungssystem
Rossoacoustic – ein federleichtes und sehr flexibles Raumgliederungssystem

Rosso treibt das Thema durch Pilotprojekte mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen weiter voran. „Bis in wenigen Jahren werden hervorragende Systeme mit völlig neuen Möglichkeiten für das ‚Büro der Zukunft‘ zur Verfügung stehen“, sagt Geschäftsführer Dietrich F. Brennenstuhl.
Dafür steht ein Team von Akustik-Spezialisten bereit, das in den nächsten Jahren Zug um Zug vergrößert wird. Das Ziel: die Licht- und Akustik-Kompetenzen der Nimbus Group – Nimbus und Rosso – in Produkten synergetisch zu verschmelzen, nach denen Architekten und Bauherren schon lange gesucht haben.